Elektro Motorrad

Heiße Öfen mit langer Ladezeit: Elektro-Motorräder

Das Elektro-Motorrad besitzt eine erstaunlich lange Historie. In den USA ist das erste Elektrofahrrad bereits für Ende des 19. Jahrhunderts nachweislich belegt. Im Bahnradsport nutzte man dann 1897 in Paris ein elektrisches Motorrad als Schrittmachermaschine. Doch als um die Jahrhundertwende wesentlich leistungsstärkere Verbrennungsmotoren aufkamen, verschwand das frühzeitliche Ebike wieder von der Bildfläche.

Es sollte bis zum Jahre 2009 dauern, bis sich erneut Hersteller an die Produktion eines solchen elektrisch betriebenen Motorrads herantrauten.

Elektrofahrräder

Die ersten Anbieter waren eRockit und Zero Motorcycles. Inzwischen haben auch BMW aus Deutschland, die Brammo Inc. aus den USA, der italienische Motorradhersteller CRP Technology und die Firma Johammer e-mobility aus Bad Leonfelden in Österreich mit eigenen Modellen nachgezogen. eRockit ähnelt eher einem Pedelec, auch wenn sich mit dem Gefährt ein höheres Tempo als mit einem E-Bike erreichen lässt. Denn um die Geschwindigkeit zu steuern, muss man in die Pedale treten. Das Modell Supermoto Zero S von Zero Motorcycles ist hingegen das erste echte Elektro-Motorrad der Neuzeit gewesen, das auch eine Straßenzulassung erhalten hat.

Elektro-Motorrad
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Elektro-Diesel-Hybrid

Das Supermoto Zero S erzielt eine Leistung von 23 kW und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 100 km/h. Diese Werte können zwar nicht mit den Leistungsdaten der herkömmlichen Motoren und Maschinen im Motorradbereich mithalten. Doch damit ist das Elektro-Motorrad schon mal flotter unterwegs als ein E-Scooter. Auch der damalige Einführungspreis von 10.000 Euro hält sich noch in erträglichem Rahmen. Ein Elektro-Motorrad ist logischerweise teurer als ein Benzin-Bike, solange die Kunden nicht in großer Stückzahl kaufen. Und allzu viele Elektro-Motorräder fahren noch nicht über Deutschlands Straßen. 2011 verkauften alle Hersteller zusammen gerade einmal 142 Exemplare. 2012 waren es 227 Stück, ein Jahr später nur 201.

Lithium-Ionen-Akkus sind ein Hemmschuh

Das liegt vermutlich aber weniger am Preis, sondern an der Reichweite der Fahrzeuge. Die maximale Reichweite des Supermoto Zero S beträgt bei besonders sparsamer Fahrweise 100 Kilometer. Sobald man ordentlich Gas gibt, sind Werte von rund 40 bis 60 Kilometern realistisch. Die Lithium-Ionen-Akkus sind der eigentliche Hemmschuh der Entwicklung. Sie sind einerseits schwer und teuer, anderseits ist ihre Speicherleistung begrenzt. Außerdem kommt es bei kalten Umgebungstemperaturen zu einem Leistungsabfall der Batterie.

Darüber hinaus fallen die Ladezeiten noch sehr lange aus. Möchte man den Akku komplett aufladen, dauert es schon mal acht Stunden. Diese Geduld haben die meisten Kunden nicht. Die Hersteller haben immerhin Fortschritte gemacht. Sie bieten inzwischen ein Ladegerät mit Kurzladevorgang an, das den Akku zwar nicht vollständig belädt, dafür aber nur noch zwischen 20 Minuten und zwei Stunden benötigt.

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